Am Sonntag überraschte mich ein Taubsi auf dem Weg zur Currywurstbude. Auf dem Rückweg lief mir sogar ein Schiggy vor die Smartphone-Kamera. Richtig, auch ich zocke PokémonGo. Momentan ist das die heißeste App überhaupt. Im Google "Play Store" und in Apples "App Store" steht PokémonGo auf Platz eins der Download-Charts. Wieso? Weil die App Pokémon aus dem Gameboy in die reale Welt holt. Das zweite Pokemonzeitalter wird kommen Mit der App fängt man Pokémon nicht mehr in der Azuria-Höhle oder auf Route 123, sondern vor dem Bäcker oder zuhause auf dem Teppich. Eine geniale Idee. Erstmals ist "Augmented Reality" alltagstauglich. So bezeichnet man Videospielformen, die in ein reales Kamerabild fiktive Figuren oder Gegenstände einbauen. Das wurde zuletzt auf vielen Messen gefeiert. Das milliardenschwere Nintendo-Imperium kommt mit dem Verkauf nicht nach: Der weltweite Roll-Out der App musste unter anderem auch in Deutschland gestoppt werden. Die Server hielten dem Ansturm nicht stand. Mit einem Trick kann man die App dennoch herunterladen. Das zweite Pokémon-Zeitalter hat gerade begonnen. Für den Poké-Meister Nintendo lohnt sich die Neuentwicklung schon jetzt: Die Aktie des Unternehmens war zwischenzeitlich fast 40 Prozent teurer, als vor der Veröffentlichung. Nintendo ist innerhalb weniger Tage fünf Milliarden Euro mehr wert geworden - respektabel. Ein Virus, der süchtig macht Der Erfolg könnte lange halten, denn die Japaner verdienen gut: Allein in den USA nehmen sie mit PokémonGo 1,6 Millionen Dollar täglich ein - allein auf Apple-Geräten. Kein Wunder also, dass Nintendo bereits Updates ankündigt. Eine soziale Tauschfunktion soll den Ansteckungseffekt noch verstärken. Dann kann Nintendo auch gleich einige Fehler beheben. Hacker haben nämlich das stockende Release genutzt, um Trojaner und Viren in einigen Versionen zu verstecken.