Wenn ich eine Flasche leer trinke, bringe ich sie zum Pfandautomaten. Beziehungsweise ich sammele erst alle Flaschen. Damit sich das auch lohnt. Immerhin habe ich ja beim Kauf auch Pfand bezahlt. Für mich gehört das zum Alltag und ich ärgere mich regelrecht, wenn eine Flasche mal pfandfrei ist oder wenn in anderen Ländern die Flaschen einfach massenweise weggeworfen werden. Aber es gibt auch in Deutschland Flaschen und Verpackungen, die ich nicht zurückgeben kann, die einfach mit dem übrigen Müll auf einen Haufen geworfen werden. Gefühlt kann das nicht viel sein. Irrtum! Ein Müllberg so schwer wie 100.000 Autos In den Jahren zwischen 2004 und 2014 haben wir Deutschen 30 Prozent mehr Müll durch Getränke-Einwegverpackungen produziert. Das sind etwa 160.000 Tonnen im Jahr mehr. Das entspricht dem Gewicht von mehr als 100.000 VW-Golf. Muss das sein? So hatten sich die Grünen das wohl nicht vorgestellt, als sie vor vielen Jahren gemeinsam mit der SPD ein Gesetz machten, um dem immer größer werdenden Müllberg einzudämmen. In Deutschland gilt seit Januar 2003 eine Pfandpflicht für bestimmte Einwegverpackungen. Ziel war es, auf diesem Weg 80 Prozent der Getränke in Mehrwegverpackungen zu verkaufen. Das Ziel ist verfehlt: Heute sind es nur 45 Prozent. Das hat die Bundesregierung gerade auf eine Anfrage der Grünen bekannt gegeben. Die Enttäuschung in der Partei dürfte groß sein. Das Gesetz hat seinen Zweck offenbar nicht erfüllt. Sinnlos war es nach meiner Meinung trotzdem nicht. Wir, das heißt vor allem die junge Generation, aber inzwischen auch ein Großteil der Älteren denken „in Pfand“. Bevor bei mir eine Flasche im Mülleimer landet, lese ich das Etikett dreimal. In Zukunft wäre sogar noch mehr Pfand denkbar: auf Joghurt- und Kaffeebecher beispielsweise. Denn wer denkt heute schon darüber nach, welchen Müll wir allein mit unserer Coffee-to-go-Gewohnheit produzieren. Wir sind eben doch sehr bequem. Was sagt ihr zum Einwegpfand? Schreibt mir eure Meinung oder diskutiert mit uns auf Facebook oder Twitter.