Immer freitags berichtet unsere Kolumnistin Naina an dieser Stelle, was sie in der vergangenen Woche beschäftigt hat. Heute blickt sie auf ihre Karriere als Raucherin zurück - und findet sich ziemlich uncool. In Deutschland gibt es immer noch knapp 20 Millionen Raucher. Damit sind Zigaretten nach Alkohol die am weitesten verbreitete Droge. Und das hat einen einfachen Grund: Es gibt sie überall zu kaufen, egal ob im Späti, im Supermarkt oder im Automaten an der Ecke. "Alles was ich darf, muss ausprobiert werden" Ich hab auch mal regelmäßig geraucht. Kaum zu glauben, weil ich inzwischen einen ziemlich gesunden Lebensstil pflege. Aber als ich 18 wurde, kam mir der Gedanke: Alles was ich jetzt darf, muss ausprobiert werden! Und so stand ich dann in der großen Pause mit den anderen Mädchen aus meiner Stufe rauchend vor der Schule und fühlte mich wahnsinnig erwachsen. Der Titel "Schwärzeste Lunge" in der Abizeitung blieb mir zum Glück erspart. Die rebellische Phase dauerte bei mir nur ein paar Monate und mittlerweile denk ich nicht mal mehr daran, mein Geld für Zigaretten auszugeben. Außerdem habe ich ein völlig anderes Bild davon: Damals war Rauchen cool, so dämlich das auch heute klingt. Mittlerweile finde ich es nämlich nur noch eklig, regelmäßig zu rauchen. Aber ich muss zugeben: Komplett aufgehört habe ich nicht. Ganz selten, wenn mir jemand eine Zigarette anbietet, rauche ich noch eine mit. Einfach aus Sympathie. Gelegenheitsraucherin sagt man dazu wohl, wobei das nur alle paar Wochen mal vorkommt, wenn überhaupt. Das geht aber nicht allen so. Viele Raucher entwickeln eine Sucht, aus der sie nicht mehr rauskommen. Aus der Kippe am Morgen wird dann die Packung am Tag und irgendwann geht es nicht mehr ohne. Viele versuchen aufzuhören, denn dass Rauchen ungesund ist, wissen wir alle. Aber aus der letzten Zigarette wird die vorletzte und die vorvorletzte und schon ist der Plan vom rauchfreien Leben wieder verworfen. Die Faulheit siegt über die Sucht Finnische Forscher haben aber jetzt etwas herausgefunden: Je weiter ein Raucher vom nächsten Tabakladen oder -Automaten wegzieht, desto eher gibt er das Rauchen auf. Da siegt tatsächlich die Faulheit über die Sucht. Für Menschen, die in einer Großstadt leben, wird das allerdings schwierig. Mein aktuelles Zuhause Dresden ist gar nicht mal so riesig und ich wohne nicht mitten in der Stadt. Trotzdem kann ich euch mindestens sieben Läden innerhalb von 800 Metern aufzählen, in denen ich Zigaretten kaufen könnte. Eine relativ neue Alternative ist die E-Zigarette. Die verbreitet sich immer mehr, denn sie kommt ohne Tabak und die damit verbundenen krebserregenden Schadstoffe aus. Sie könnte ein Ersatzmittel beim Nikotinentzug sein: Kein Gestank und natürlich keine schwarz geteerte Lunge mehr. Kettenraucher, die seit 20 Jahren süchtig sind werden sich dafür wohl nicht begeistern können. Aber ich glaube, dass das vor allem für junge Leute eine gute Alternative ist. Raucht ihr oder seid ihr Nichtraucher? Wollt ihr mit dem Rauchen aufhören? Schreibt mir eure Meinung zum Thema oder diskutiert mit uns auf Facebook und Twitter!