Am 20. Januar wird Donald Trump US-Präsident. Überall herrscht Angst vor diesem Tag, von dem an er seine Pläne umzusetzen kann: Eine Mauer nach Mexiko, alle illegalen Einwanderer ausweisen und Muslime aus dem Land verbannen. Aber es gibt auch gute Seiten an Trumps Präsidentschaft. 1. Das Vertrauen kehrt zurück „Die Politiker fälschen die Wahl, bis Clinton gewinnt!“ schrien Trump-Unterstützer immer wieder und fühlten sich machtlos gegenüber dem System in Washington. Immer wieder beschimpften die Medien sie als "White Trash" (deutsch: Weißer Müll). Sie hatten schon länger kein Vertrauen mehr in den Staat und fühlten sich zurecht ignoriert. Auch für diese Menschen kam Trumps Wahlsieg überraschend. Sie hoffen nun, wieder ernst genommen zu werden. Die Abgehängten haben das Gefühl, endlich aufzuholen. 2. Versöhnung mit Russland Zwischen dem neuen US-Präsidenten und dem russischen Staatschef Wladimir Putin bahnt sich eine „Bromance“ an. 2013 twitterte Donald Trump: „Putin, mein zukünftiger bester Freund?“. Tatsächlich kommen die beiden gut miteinander klar. In der Außenpolitik liegen ihre Vorstellungen nah beieinander. Beide wollen nur in Konflikte eingreifen, wenn es ihrem Land nützlich erscheint, beide sehen sich gegenseitig nicht als Gegner. Schlechte Stimmung zwischen Russland und den USA hat schon mal zu einem Krieg geführt, dem Kalten Krieg. Es tut der Welt gut, wenn zwei Supermächte Freunde werden. 3. Trump ist gut beraten Trump sagte im Wahlkampf: „Alles ist verhandelbar“. Er hat zwar extreme Vorschläge, etwa Muslime aus dem Land zu schmeißen. Dafür aber kein größeres Programm für seine Präsidentschaft. In jeder Situation wird er aufs Neue überlegen, wie er am besten vorgeht. Bisher hat er immer das vorgeschlagen, was seine Unterstützer sich von ihm erhofften. Ab jetzt muss er aber keine Stimmen mehr sammeln. Ohne eigenen Plan dürfte er sich stark von seinen Beratern leiten lassen. Wenn die ihm erklären, dass seine Ideen zu abgefahren sind, dann wird er sie wohl nicht durchsetzen. Mit seinen radikalen Parolen überzeugte er im Wahlkampf die Wähler. Doch zum regieren braucht er keine verrückten Fans mehr. Zum Autor: Paul Ostwald lebt und studiert in Oxford und berichtet normalerweise aus England. Die US-Wahl verfolgt er für Orange und das Handelsblatt aus Washington. Was haltet ihr von der US-Wahl? Schreibt mir oder diskutiert mit uns auf Facebook und Twitter! Und: Addet uns auf Snapchat unter orangehb