Politiker reden gerne viel, ohne dabei was zu sagen. Und oft reden sie dabei noch so, dass keiner was versteht. Hauptsache, es klingt irgendwie intelligent. In unserem #Phrasenmäher übersetzen wir euch künftig regelmäßig die Berliner Schnauzen. Heute: Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles und ihr Weißbuch Arbeiten 4.0. Was will uns die Ministerin damit sagen? Wir haben versucht, ihre Pressemitteilung zu verstehen. Politiker – Deutsch, Deutsch – Politiker. Folge 0 Der Dialog Arbeiten 4.0 hat deutlich gemacht, dass unser Modell der Sozialpartnerschaft die beste Basis ist, um gute Arbeit auch in Zukunft sicherzustellen und zu fördern. - Andrea Nahles Wir haben viele Leute gefragt, wie die Menschen in Deutschland in Zukunft arbeiten sollen. Am besten wäre es, wenn sich alle gut verstehen und sich gegenseitig helfen. Dann machen auch in Zukunft noch alle gute Arbeit. Mein Ziel ist ein fair ausgehandelter Kompromiss zwischen den Erfordernissen der Arbeitgeber nach mehr Flexibilität und den Bedürfnissen der Arbeitnehmer. - Andrea Nahles Die Chefs wollen ihren Mitarbeitern immer Arbeit geben. Auch wenn diese gerade zu Hause oder unterwegs sind. Die Mitarbeiter wollen nicht jeden Tag in die Firma kommen, sondern auch mal zu Hause oder unterwegs arbeiten. Manchmal wollen die Mitarbeiter auch gar nicht arbeiten, sondern lieber etwas anderes machen. Ich will, dass die Chefs ihren Mitarbeitern immer Arbeit geben können. Und dass die Mitarbeiter immer was anderes machen können, wenn sie keine Lust auf Arbeit haben. Konkret schlage ich mehr Wahlarbeitszeitoptionen und eine innovative Arbeitszeitgestaltung vor, die persönliche Zeitbedarfe neben der Erwerbsarbeit anerkennt. - Andrea Nahles Ich will, dass jeder arbeiten darf, wann er will. Und dass jeder zu Hause bleiben darf, wann er will. Ich möchte Lernräume schaffen, um den Sozialpartnern zu ermöglichen, in der betrieblichen Praxis auszuprobieren, ob mehr Flexibilität und Schutz vor Überlastung zusammengehen. - Andrea Nahles Ich schlage vor, wir probieren das mit dem Arbeiten und zu Hause bleiben einfach mal aus. Dann fragen wir die Chefs, ob die Mitarbeiter jetzt mehr arbeiten oder mehr faulenzen. Und dann fragen wir die Mitarbeiter, ob die Chefs jetzt öfter anrufen. Und dann überlege ich mir vielleicht ein neues Konzept. Und mein Ziel ist eine Weiterbildungsoffensive und ein Recht auf Weiterbildung, weil sich die Anforderungen an die Arbeitnehmer in neuem Ausmaß verändern. - Andrea Nahles Die Mitarbeiter müssen in der Zukunft Sachen können, die sie heute noch nicht können. Ich will, dass die Mitarbeiter ständig neue Sachen lernen. Das Weißbuch Arbeiten 4.0 setzt so einen wichtigen Impuls, um die Digitalisierung als Chance auf einen Jahrhundert-Fortschritt für die Arbeitswelt zu nutzen. - Andrea Nahles Meine Mitarbeiter im Bundesministerium für Arbeit und Soziales haben ein Buch geschrieben. Das Buch heißt Weißbuch Arbeiten 4.0. In Zukunft arbeiten die Menschen mehr mit Computern und Handys. Das wird so modern, wie es in diesem Jahrhundert vorher noch nie war. Das Buch von meinen Mitarbeitern im Bundesministerium für Arbeit und Soziales macht, dass die neuen modernen Sachen gut sind. Die Pressemitteilung der Ministerin geht noch weiter. Am Ende präsentiert Andrea Nahles "Lösungsansätze in acht Gestaltungsbereichen". Auch die haben wir versucht, zu verstehen: 1. Beschäftigungsfähigkeit: Von der Arbeitslosen- zur Arbeitsversicherung Menschen, die keinen Job haben, sollen in Zukunft einen Job haben. 2. Arbeitszeit: Flexibel, aber selbstbestimmt Die Chefs können ihren Mitarbeitern immer Arbeit geben, auch wenn die gerade zu Hause oder unterwegs sind. Die Mitarbeiter dürfen selbst entscheiden, ob sie die Arbeit erledigen oder lieber faulenzen. 3. Dienstleistungen: Gute Arbeitsbedingungen stärken Menschen, die Sachen für andere Menschen erledigen, sollen sich bei ihrer Arbeit wohlfühlen. 4. Gesunde Arbeit: Ansätze für den Arbeitsschutz 4.0 Menschen sollen sich bei der Arbeit nicht wehtun und nicht krank werden. 5. Beschäftigtendatenschutz: Hohe Standards sichern Unternehmen speichern Namen, Geburtsdatum, Anschrift, Handynummer und andere Daten von ihren Mitarbeitern. Die Unternehmen dürfen diese Daten nur weitergeben, wenn die Mitarbeiter das wollen. 6. Mitbestimmung und Teilhabe: Den Wandel partnerschaftlich gestalten Der Chef bestimmt, was die Mitarbeiter machen. Die Mitarbeiter sollen aber auch ein bisschen bestimmen. Der Chef und die Eigentümer der Firma kriegen mehr Geld, wenn die Firma mehr Gewinn macht. Die Mitarbeiter sollen auch mehr Geld kriegen, wenn die Firma mehr Gewinn macht. 7. Selbstständigkeit: Freiheit fördern und absichern Manche Leute arbeiten nicht für einen Chef sondern nur für sich selbst. Einige gründen ihre eigene Firma. Andere erledigen ganz alleine Sachen für andere Leute. Es ist gut, wenn mehr Menschen nur für sich selbst arbeiten. Sie müssen viel Geld sparen. Das Geld brauchen sie, wenn sie mal nicht mehr arbeiten können. Manche können nicht genug Geld sparen. Der Staat gibt ihnen später Geld, damit sie nicht verhungern. 8. Sozialstaat: Perspektiven für die Zukunft und europäischer Dialog Die Menschen müssen für ihre Arbeit ständig neue Sachen lernen. Das ist mühsam und kostet Geld. Der Staat hilft den Menschen dabei. Auch die Arbeitsminister der anderen Länder in Eurpa sollten das neue Buch von meinen Mitarbeitern lesen. Und danach mit mir darüber sprechen. Hilfe! Eure Meinung ist gefragt: Habt ihr das Weißbuch Arbeiten 4.0 gelesen? Versteht ihr, was uns die Ministerin damit sagen will? Helft uns und schreibt mir oder diskutiert mit uns auf Facebook und Twitter. Und: Addet uns auf Snapchat unter orangehb