Es ist Valentinstag - die Liebenden kurbeln die Wirtschaft an. Aber stimmt das auch? Wir haben bei den Floristen, den Hotelliers, in der Juwelierbranche und bei Süßwarenverkäufern nachgehört. Wo klingelt die Kasse am Valentinstag? Rote Rosen zu Höchstpreisen Der Valentinstag ist ein besonderer Tag für Blumenhändler. Der Fachverband Deutscher Floristen (FDF) bestätigt: an diesem Tag gehen viele Blüten über den Verkaufstresen. Auch Männer, die sonst nie zum Blumenladen kommen, fragen nach roten Rosen. Nach der Analyse eines Online-Blumenhändlers geben die Hamburger im Ländervergleich am meisten Geld für Blumen aus. Im Schnitt sind es 36 Euro. Die Nürnberger stehen mit knapp 24 Euro ganz unten auf der Liste. Interessant: 13 Prozent der Kunden lassen Blumen an mehr als eine Adresse verschicken. Ob es wohl die Oma ist, die neben der Liebsten auch ein Sträußchen bekommt? https://www.instagram.com/p/BPNGTkvgwSG/?taken-by=royalfloraholland Dennoch: einen zweiten Valentinstag im Jahr würde sich der FDF nicht wünschen. Warum nicht? Der Tag wirbelt vor allem den internationalen Markt auf. Die Einkaufspreise für Schnittblumen steigen enorm. Rote Rosen, die Blumen der Liebe, sind an diesem Tag oft mehr als dreimal so teurer als sonst. So viel Geld sind nicht alle deutschen Männer bereit auszugeben und so bieten viele Floristen auch andere, günstigere rote Blumen an. "Für das Geschäft am Valentinstag muss ich aufpassen, dass ich zum richtigen Zeitpunkt meine Ware einkaufe. In den Tagen davor explodieren die Preise. Rosen, für die ich sonst 80 Cent pro Stiel zahle, kosten dann plötzlich drei Euro. Das ist so ein Quatsch! Die Leute könnten für viel weniger Geld so tolle Frühlingsblumen kriegen.“ - Blumengroßhändler. Die niederländische Handelsgenossenschaft „Royal Flora Holland“ verkauft am 14. Februar rund 300 Millionen Valentinsblumen. Das wäre mindestens eine für jedes Mädchen und jede Frau in ganz Europa. Schokolade macht glücklich Der Pralinen- und Schokohändler Arko rechnet mit einem Umsatzplus zum Valentinstag. Eine Mitarbeiterin aus Hamburg berichtet, dass Frauen eher schon ein paar Tage vor dem 14. Februar Geschenke kaufen, Männer dagegen besorgen die Pralinen für ihre Liebsten erst auf den letzten Drücker. In den USA ist Schokolade übrigens besonders beliebt: 70 Prozent der US-Bürger verschenken zum Tag der Liebe Schokolade oder Süßigkeiten. https://www.instagram.com/p/BEspcHsmbLg/?taken-by=intlcocoa_org Diamonds are a girl's best friend Schmuck ist gerade bei Frauen ein beliebtes Geschenk. Eine aktuelle Forsa-Umfrage ergab: 84 Prozent aller Frauen verbinden Schmuckstücke mit einem besonderen Moment. Die Schmuckverkäufer feiern das. "Es ist sehr wichtig, Liebe und Freude zu teilen", sagt eine Mitarbeiterin des Händlers Pandora. Ginge es nach ihr, könnte es gern einen zweiten Valentinstag im Jahr geben. https://www.instagram.com/p/BMhQE2Ujpf1/?taken-by=debeersofficial Zu ihr kommen immer wieder Pärchen, die zum Valentinstag gemeinsam Schmuck aussuchen. Für die Branche bietet der Valentinstag einen zusätzlichen Verkaufsimpuls, auch wenn er laut Handelsverband Deutschland noch immer weit hinter Ostern und Weihnachten liegt. Liebe kennt keine Entfernung Neben Schmuck, Blumen und Schokolade schenken sich die Deutschen auch gern Reisen und Erlebnisse zum Valentinstag. Nach Schätzungen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) ist der Tag für zahlreiche Hotels und Restaurants ein zusätzlicher Umsatzbringer. Restaurants bieten Liebesmenüs, machen mit „Paar-Preisen“ auf sich aufmerksam oder schnüren „Wohlfühl-Pakete“ mit passender Musik oder einem Limousinen-Abhol- und Bring-Service. Hotels versuchen mit Candle-light-Dinnern, Champagnerfrühstücken, Massagen und Rosenbädern, Gäste zu gewinnen. https://www.instagram.com/p/BQOfGiODWgp/?taken-by=romantikhotel.kieler_kaufmann Und die Gäste buchen. Das Romantik Hotel „das Smolka“ in Hamburg etwa erhält um Valentinstag herum spürbar mehr Buchungen von extra Leistungen wie Frühstück aufs Zimmer, Badewanne oder Rosenblättern.