Ich verstehe ehrlich gesagt sehr wenig von Baseball. Aber eines kann ich Euch sagen: Es ist ein Milliardengeschäft. Die US-Profiliga Major League Baseball (MLB) ist eine der umsatzstärksten Sportligen der Welt, etwa fünf Milliarden Euro sind es pro Jahr. Die New York Yankees, Rekordmeister der Liga, gelten als eins der wertvollsten Sportteams überhaupt. Und warum? Weil neben den USA auch Länder wie Japan und Lateinamerika verrückt nach Baseball sind. Abermillionen Fans schauen die Spiele und kaufen die Trikots und Fan-Artikel der Klubs. Wie lukrativ das Geschäft ist, wird mir gerade deutlich, weil Manager John Farrell von den Boston Red Sox für den Wechsel eines Superstars keine Kosten scheut. Für den Erfolg zahlt er ein Rekordgehalt. Es handelt sich um den begehrtesten Werfer der MLB, David Price. Er soll einen Sieben-Jahres-Vertrag im Wert von 217 Millionen US-Dollar unterschrieben haben. Sein Gehalt würde dann bei 31 Millionen US-Dollar pro Jahr liegen. Zum Vergleich: Fußballer Christiano Ronaldo verdient rund 17 Millionen Dollar im Jahr, allerdings sind da nicht die Werbeeinnahmen berücksichtigt. Auch Ausrüster profitieren Ein gutes Geschäft ist das entsprechend auch für das Unternehmen, was den ganzen Kram herstellt, den die Teams so tragen und verkaufen. Das ist in den USA unter anderem der Sportbekleidungshersteller Under Armour. Der Konzern startete vor allem mit Thermo-Unterwäsche, die unter Baseball-Trikots getragen wird. Das Unternehmen führte den Markt mit der Entwicklung körperanliegender und temperaturregelnder Kleidung an, wurde aber schnell von Nike und Reebok imitiert. Bei den Massen bekannt wurde Under Armour 2008, da strahlte es seinen ersten Super-Bowl-Werbespot aus und präsentierte seinen Sport-Schuh. Warum ist das etwas Besonderes? Weil es in Under Armour wieder einen Herausforderer für die Branchengrößen Nike und Adidas gibt. Auch wenn der Hersteller hierzulande noch nicht so bekannt ist wie die Konkurrenten. Doch auch das soll sich ändern. In den USA hat Under Armour die deutsche Marke Adidas schon überholt. In Europa probiert es der Konzern jetzt im Kerngeschäft von Adidas: dem Fußball. Under Armour rüstet den FC St. Pauli aus und versucht, im Markt Fuß zu fassen. Über Qualität sagt die Bekanntheit natürlich nichts aus. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Vielleicht freuen sich Nike und Adidas auch - Konkurrenz belebt ja das Geschäft.