Wer in den letzten Tagen eine Zeitung gelesen oder die Nachrichten geguckt hat, weiß: Es geht ständig um das gleiche Thema. Überall hört man Neuigkeiten über Syrien, den IS, den Terror und die Flüchtlingspolitik. Ich kann mittlerweile keine Nachrichten mehr sehen, ohne völlig fassungslos vor dem Fernseher zu sitzen und mich zu fragen: Ist das schon Krieg? Natürlich ist das Krieg, wenn ich mit meinen Soldaten irgendwo schwer bewaffnet einmarschiere. Zur "Aufklärung", ja, aber trotzdem bewaffnet. Auch der CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bezeichnet den Bundeswehreinsatz der Truppen in Syrien als "Kriegseinsatz". Nach den Terrorangriffen in Paris möchte die deutsche Regierung dem Nachbarn Frankreich Solidarität zeigen. Klar, kann man machen. Aber zu welchem Preis? Der Großteil wäre dagegen gewesen Was passiert denn, wenn der Einsatz die ganze Situation noch verschlimmert? Was, wenn Deutschland dadurch ins Fadenkreuz des IS gerät - wenn das nicht schon längst passiert ist? Schließlich ist Paris nicht gerade weit von der deutschen Grenze entfernt. Ich glaube nicht, dass man Terror mit Waffen bekämpfen kann. Im Gegenteil. Die Vergangenheit zeigt doch, dass das niemals funktionieren kann. Wer glaubt, dass der IS durch einen Bundeswehreinsatz gestoppt werden kann, der glaubt vermutlich auch daran, dass in drei Wochen der Weihnachtsmann durch die Gegend stiefelt und Geschenke verteilt. Bei so einem wichtigen Thema, das uns Bürger im Endeffekt auch betrifft, erwarte ich eine gewisse Transparenz und ein Mitbestimmungsrecht. Warum wird keine Abstimmung durchgeführt, wenn so eine bedeutende Entscheidung getroffen wird? Ich bin mir sicher, dass der Großteil der Bevölkerung gegen den Einsatz gestimmt hätte - schließlich will sich niemand so achtlos in einen völlig unnötigen Krieg stürzen. Krieg hat noch nie etwas gebracht Auch wenn ich es ungerne zugebe - ich habe Angst. Niemand weiß, was demnächst passiert und wozu diese Menschen in der Lage sind. Klar, Angst verbreiten ist genau das, was Terror-Kalif al-Baghdadi und seine Leute wollen, und das will ich ihnen eigentlich nicht gönnen. Aber bei den Bildern, die man täglich in den Nachrichten sieht, wird mir mulmig zumute. Krieg hat noch nie irgendwas gebracht, das muss irgendwann auch unsere Bundesregierung erkennen.