Läuft gar nicht bei Snapchat. Erst kopierten Instagram, Whatsapp und Facebook fast alle beliebten Funktionen der App. Dann lief Instagram mit seinem Stories-Feature dem Original den Rang ab. Und jetzt hat der Chat-Dienst auch noch einen Shitstorm an der Backe. Grund ist ein Zitat des Snap-Chefs aus dem Jahr 2015. (Inhalt von Meedia.de) „Die App ist nur etwas für reiche Leute“. Das soll Snap-Chef Evan Spiegel in einem Meeting über die Wachstumspläne von Snapchat gesagt haben. Die Konsequenz: „Ich will nicht in arme Länder wie Indien oder Spanien expandieren.“ Wenig überraschend fällt der Aufschrei in den sozialen Medien aus: Unter dem Hashtag #UninstallSnapchat lassen sich unzählige Nutzer über Snapchat aus – und deinstallieren die App. https://twitter.com/Devanparab/status/853309469547278336 Spiegel soll die verhängnisvollen Sätze gegenüber dem ehemaligen Mitarbeiter Anthony Pompliano geäußert haben. Der streitet sich derzeit vor Gericht mit dem Internet-Unternehmen. Das Dokument, in dem die Sätze fallen, ist seit vergangener Woche öffentlich. Das Unterhaltungsmagazin Variety berichtete zuerst darüber. Obwohl Snap-Sprecher das Zitat als „lächerlich“ herunterzuspielen versuchen, hat sich Spiegels fataler Satz im Social Web schnell verselbständigt. Er ist Milliardär, seine Freundin ein Supermodel Die Reaktionen folgten prompt: Nutzer deinstallierten die App und machten ihrem Ärger mit 1-Stern-Bewertungen im App Store oder Googles Play Store Luft. Andere Nutzer – zumeist aus Indien – ließen ihrem Frust auf Twitter unter den Hashtags #UninstallSnapchat und #BoycottSnapchat freien Lauf. https://twitter.com/TheParulSharma/status/853563971680567297 Spiegels mutmaßliches Zitat kommt auch deshalb ziemlich unangebracht rüber, weil der Spangründer selbst aus einem wohlhabenden Elternhaus stammt. Er ist mit Superstar-Model Miranda Kerr verlobt. Und er bringt es seit dem Börsengang Anfang März auf ein geschätztes Vermögen von mehr als vier Milliarden Dollar. Der Autor: Nils Jacobsen ist Wirtschaftsjournalist und Techreporter in Hamburg.