Deutschland, 1923. Man bezahlt in der jungen Deutschen Republik noch mit der Reichsmark. Doch die ist nicht mehr wert, als das Papier, auf dem sie gedruckt ist. Eine Briefmarke kostet zehn Milliarden Mark. Ein Dollar kostet 4,2 Billionen Mark. Eine Billion hat zwölf Nullen. Um einen Dollar zu kaufen, hätte man also 4.200.000.000.000 Mark auf den Tisch legen müssen. Wahnsinn. Deutschland ächzte damals unter eine schweren Hyperinflation. Die Regierung druckte ohne Ende Geld, einfach um mehr Geld ausgeben zu können. Eigentlich braucht es zum Gelddrucken Gegenwerte, etwa Goldreserven. Es ist die abstrakte Garantie, dass man das Papiergeld auch wieder in etwas Handfestes umtauschen könnte. Macht natürlich keiner, moderne Staaten haben funktionierende Wirtschafts- und Bankensysteme und vor allem Notenbanken, die auf alles ein Auge haben. Trillionen Dollar Doch in diesem Fall wurden praktisch wertlose Banknoten ausgegeben. Die Folge: Die Mark verlor an Wert. Oder umgekehrt: Die Preise für Lebensmittel und tägliche Gebrauchsgegenstände explodierten. Infolgedessen verarmten große Teile der Bevölkerung. Eine Geschichte aus Zeiten, die nicht mal Oma mehr miterlebt hat? Leider nein. Die Hyperinflationen gibt es noch immer. In Simbabwe zum Beispiel lag die Inflation noch 2009 bei rund 100 Prozent am Tag. Das heißt, dass alles, was einen Simbabwe-Dollar wert war, bereits am nächsten Tag zwei Simbabwe-Dollar wert war, einen Tag später vier, und immer so weiter. Im Laufe der Jahre erreichte das südafrikanische Land dann unglaubliche Werte von über einer Trilliarde (1.000.000.000.000.000.000.000) Prozent. Für das theoretische Brot, das also zu Beginn des Jahres einen Simbabwe-Dollar kostete, musste man zum Ende des Jahres bereits viele Trillionen Dollar zahlen. Wahnsinn trifft das noch nicht. Hyperinflationen kommen fast immer durch schwerwiegende Katastrophen zustande. So auch 1923. Damals litt Deutschland unter den hohen Entschädigungszahlungen des Ersten Weltkrieges.