Man kann verschiedene Prioriäten bei der Berufswahl setzen: Verdienst, Atmosphäre, Spaß... oder möglichst viel Freizeit. Diese Berufe sind ideal für Reiselustige. "Mist!" Beim Blick auf die Uhr wird einem all zu oft schmerzlich bewusst, dass man noch bis 17 Uhr im Büro festhängt. Beim Blick aus dem Fenster tut diese Erkenntnis in diesen Tagen ganz schön weh. Die Sehnsucht nach Urlaub ist bei den hochsommerlichen Temperaturen größer denn je. Zwar kann man einen Unitag getrost gegen einen Tag im Freibad eintauschen. Doch was macht man erst, wenn man einen festen Job hat? Einfach blau machen geht nicht, clever bei der Berufswahl sein schon! Maschinenbauer haben mehr Freizeit... Im Durchschnitt haben die deutschen Arbeitnehmer 27,6 Tage Urlaub im Jahr. Das hat die Hamburger Beratungsagentur Compensation Partners in einer aktuellen Auswertung herausgefunden. Sie haben in den vergangenen zwölf Monaten die Zahl der Urlaubstage von 220.544 Fach- und Führungskräften verglichen. Ergebnis Nummer Eins: Wer mit Autos, Vermögensberatung, Maschinen oder Chemikalien sein Geld verdient, hat öfter frei. Mehr als 80 Prozent der Mitarbeiter in Banken, der Autoindustrie, im Maschinenbau und der Chemiebranche haben 30 Tage Urlaub im Jahr. Im Schnitt aller Beschäftigten kommen diese Branchen auf ziemlich genau 29 Tage. Mehr als 30 Urlaubstage sind nur weniger als vier Prozent der deutschen Beschäftigten vergönnt. Es ist kein Wunder, dass ausgerechnet die Branchen, in denen die Mitarbeiter ohnehin gut bezahlt werden, so viel Urlaub bekommen, weiß Vergütungsexperter Tim Böger: Viele Industrieunternehmen sind tariflich geregelt, wodurch die Zahl der Urlaubstage oft höher ist. - Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partners Ein hohes Trinkgeld haben die Mitarbeiter im Hotel- und Gaststättengewerbe für ihren enormen Arbeitseinsatz verdient. Sie arbeiten, wenn andere frei haben. Feiertage gibt es für sie nicht. Deshalb überrascht es nicht, dass in der Branche mit 23 Prozent die meisten Mitarbeiter mit nur 24 Urlaubstagen arbeiten. Sie streifen damit gerade mal das gesetzliche Mindestmaß bei einer Sechs-Tage-Woche. Ähnlich schlecht haben es mit 21 Prozent in dieser Hinsicht die Telefonisten im Call Center. Der Süden macht mehr Urlaub Allgemein fällt auf: Wer mehr verdient, darf auch öfter zuhause bleiben. So stehen einem Angestellten mit einem Jahresgehalt von 30.000 Euro in der Regel 26 arbeitsfreie Tage zu. Bis 50.000 Euro im Jahr gibt es durchschnittlich 28 Urlaubstage. Bei noch höherem Jahresgehalt gibt es im Schnitt 29 Urlaubstage. Auch dafür hat Experte Böger eine einfache Erklärung: So hätten Beschäftigte mit hohen Gehältern in der Regel mehr Erfahrung - und die zahlt sich auch in Verhandlungsgesprächen aus, in denen man sich mit dem Arbeitgeber auch auf die Urlaubstage einigt. Um seine Chancen auf einen langen Urlaub zu verbessern, kann man aber noch mehr tun als sich in einer Bank an die Spitze zu arbeiten. Dazu sollte man nach Baden-Württemberg ziehen. Die Menschen dort haben mit durchschnittlich 28 Tagen den höchsten Urlaubsanspruch. Einen großen Bogen sollte man hingegen um Berlin, Leipzig, Dresden und die mecklenburgische Küste machen: Nur 26 Urlaubstage stehen den Beschäftigten dort im Schnitt zu.