Du willst Autofahren? Dann tu’s doch: Handy raus, nächsten Wagen suchen, einsteigen! Carsharing ist super einfach. Nur welcher Anbieter ist der beste für dich? Wir haben die drei Marktführer verglichen. Mit dem Auto zur Party und trotzdem was trinken? Auf dem Land leider schwierig - aber in vielen deutschen Großstädten ganz simpel: Einsteigen, hinfahren und das Auto einfach stehen lassen nennt sich dort: Carsharing. Der kurzfristige Autoverleih wird immer beliebter. Die drei größten Anbieter heißen Car2Go, Drive Now und Flinkster. Hier checken wir sie für dich. Car2Go – Der Global Player Hinter dem Marktführer Car2Go steckt der Autobauer Daimler und der Autovermieter Europcar. Die Marke hat weltweit mehr als 2,5 Millionen Kunden, in Deutschland sind es rund 670.000. Car2Go setzt auf das Free-Floating-Modell. Fahrer finden ihr Auto über eine App meist auf einem öffentlichen Parkplatz. Auch die Anmeldung funktioniert über die App. Kunden machen ein Foto ihres Führerscheins und können den Dienst nach der Überprüfung nutzen, sofern sie den Führerschein schon mehr als ein Jahr haben. Städte: Weltweit gibt es Car2Go an 26 Standorten. Sieben davon befinden sich in Deutschland: Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, Düsseldorf, Köln und Stuttgart. Das sogenannte „Geschäftsgebiet“ umfasst aber nicht nur das Stadtzentrum, sondern auch die Umgebung. Autos: Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen 3860 Fahrzeuge in Deutschland. Die meisten, nämlich 1100, stehen in Berlin. Schlusslicht ist Frankfurt mit nur 260 Fahrzeugen. Zur Flotte gehören die A- und B-Klasse von Mercedes und jede Menge Smarts. In Stuttgart fahren 550 elektrische Smart-Modelle. Kosten: Die Anmeldung kostet neun Euro. Anschließend wird nach Fahrzeit abgerechnet. Je nach Auto-Modell kostet eine Fahrminute zwischen 24 und 34 Cent. Am günstigsten ist der benzinbetriebene Smart. Am meisten muss man für die Mercedes B-Klasse zahlen. Eine Stunde kostet zwischen 13,99 Euro und 19,99 Euro, ein ganzer Tag zwischen 79 und 109 Euro. Nach 200 Kilometern sind zusätzlich 29 Cent pro Kilometer fällig. Rabatte: Zur Anmeldung bekommt jeder neue Kunde 15 Euro geschenkt. Das heißt die ersten 45 bis 60 Minuten kosten nichts. Wenn der Tank leer ist, muss der Fahrer tanken - aber dafür nichts zahlen. Im Auto liegt eine Tankkarte bereit. Drive Now – Auf dem Vormarsch in Europa Auf Platz zwei im deutschen Carsharing-Markt liegt Drive Now. Das Unternehmen entstand 2011 durch eine Kooperation von BMW und der Autovermietung Sixt. Drive Now gibt es in acht europäischen Ländern. Insgesamt hat der Dienstleister rund eine Millionen Kunden. Wie Car2Go ist Drive Now ein Free-Floating-Service. Kunden können die Autos einfach auf Parkplätzen abstellen und sind nicht auf Stationen angewiesen. Anmeldung und Autosuche funktionieren über eine App. Neukunden müssen allerdings auf eine Kundenkarte warten, die per Post kommt. Die Anmeldung ist erst ab 21 Jahren möglich, außerdem muss man den Führerschein seit mindestens einem Jahr haben. Städte: Drive Now gibt es in zwölf Städten in Europa. Fast die Häfte, nämlich fünf Orte, liegen in Deutschland: München, Berlin, Düsseldorf, Köln und Hamburg. Die Großstädte Stuttgart und Frankfurt deckt Drive Now nicht ab. Autos: In ganz Europa hat das Unternehmen fast 5700 Fahrzeuge, 3200 davon allein in Deutschland. Zehn Prozent davon sind Elektroautos. Zur Flotte des Unternehmens gehören BMW-Modelle wie der BMW 1er oder 2er. Außerdem bietet Drive Now jede Menge Autos der Marke Mini an, darunter auch zwei Cabrio-Modelle. Kosten: Die Anmeldung kostet 29 Euro und liegt damit deutlich über dem Preis von Car2Go. Auch die Minutenpreise sind höher. Sie liegen zwischen 31 und 34 Cent. Allerdings bietet Drive Now verschiedene Prepaid- und Sparpakete. Für 140 Euro können sich Kunden zum Beispiel 500 Fahrminuten kaufen. Das entspricht dann nur noch 28 Cent pro Minute. Aber Achtung: Auch mit Sparpaket fallen nach 200 Kilometern zusätzlich 29 Cent pro Kilometer an. Rabatte: Hin und wieder gibt es Aktionen, bei denen die Startprämie entfällt oder billiger ist. Zum Tanken liegt eine Bezahlkarte im Auto, die aber nur an bestimmten Tankstellen funktioniert. Sollte die Tankfüllung vor dem Tanken bei unter 25 Prozent und danach bei über 90 Prozent liegen, erhältst du 30 Freiminuten geschenkt. Flinkster – Die Bahn macht auch in Autos Auch das Carsharing-Angebot der Deutschen Bahn gehört zu den drei größsten Anbietern. Rund 250.000 Menschen haben sich für den Service registriert. Flinkster bietet nicht nur Autos in Deutschland an, sondern auch in den Niederlanden, in Österreich und der Schweiz. Im Gegensatz zu den ersten beiden Unternehmen ist Flinkster stationsbasiert. Kunden müssen ihre Fahrzeuge an ausgeschriebenen Orten abholen und wieder abgeben. Lediglich in München gibt es auch Autos im Free-Floating-Modell. Neukunden müssen sich online registrieren und ihren Führerschein überprüfen lassen. Wer unter 25 Jahren alt ist, darf nur Kleinwagen und Transporter buchen. Städte: Die Bahn selbst spricht von über 300 Städten und mehr als 1700 Stationen. Meist befinden sie sich an Bahnhöfen oder Flughäfen. Besondere Ballungsgebiete sind das Ruhrgebiet, das Rhein-Main-Gebiet und München. In Nord- und Ostdeutschland sind die Stationen eher weiter voneinander entfernt. Autos: Flinkster hat keine feste Fahrzeugflotte. Die rund 4000 Autos unterscheiden sich von Station zu Station. Die Bahn unterteilt die Fahrzeuge in die Kategorien Mini, Klein, Kompakt, Mittel oder Transporter. Dazu zählen Mittelklassewagen wie der VW Golf oder der Ford Mondeo (erst ab 25 Jahren). Besondere Modelle wie der Audi A8 sind nur auf Anfrage und auch erst ab 25 Jahren zu bekommen. Kosten: Die Anmeldung kostet 50 Euro. Zwischen 22 und 8 Uhr kostet eine Fahrstunde 1,50 Euro. Tagsüber zahlt man 2,30 Euro. Der erste ganze Tag kostet 39 Euro, ab dem zweiten Tag sind es zehn Euro weniger. Im Vergleich zu Car2Go und Drive Now sind diese Preise viel günstiger. Allerdings werden bei Flinkster von Beginn an 18 Cent pro Kilometer fällig. Rabatte: Wer eine Bahncard hat, spart die 50 Euro Anmeldegebühr. Besitzer einer Kundenkarte eines anderen Verkehrsnetzes zahlen meist Fällen nur 10 Euro für die Anmeldung. Zum Tanken liegt eine Bezahlkarte im Handschuhfach. Als Fahrer muss man also nichts für Benzin zahlen. Mit der Karte kann man allerdings nur zu bestimmten Tankstellen fahren. Fazit Flinkster ist perfekt für alle, die keinen Wert auf schöne Autos legen. Wem es egal ist, dass er nur irgendeinen Kleinwagen fährt, ist hier richtig. Flinkster bietet sich zudem für Kurzstrecken an, denn durch die Kilometerabrechnung wird der Service auf lange Sicht teuer. Etwas teurer ist Drive Now. Mit hochwertigen BMW-Modellen und Mini Cabrios kommt hier der lässige Typ auf seine Kosten. Statt einfach nur von A nach B zu kommen, machen vor allem die Cabrios von Drive Now Spaß beim Fahren. Am modernsten und einfachsten zu verstehen ist das Modell von Car2Go. Wer sich nicht lange einlesen will, sollte sich dafür entscheiden. Außerdem sind hier alle richtig, die in engen Innenstädten fahren oder gar parken müssen. Zur Flotte gehören nämlich neben teuren Mercedes-Modellen jede Menge winzige Smarts.