Es gibt vier Arten von Facebook-Usern. Das behaupten drei Forscher aus den USA. Welcher Typ bist du? Ein Jahr und sieben Monate unseres Lebens verschwenden wir im Durchschnitt allein auf Facebook. Das sind 570 Tage, die man sein Erinnerungsalbum mit spannenden Ausflügen und anregenden Konversationen füllen könnte. 13.680 Stunden voller Möglichkeiten sich zu einem sprudelnden, interessanten Individuum zu entwickeln. Und jetzt sollen unsere Besonderheiten, die vielen einzigartigen Momente, einfach in einer grauen, gesichtslosen Masse aus mehr als zwei Milliarden Facebook-Usern verblassen. Schuld sind drei Kommunikationsprofessoren der Brigham Young University in Utah (USA). Sie stecken uns einfach in vier Schubladen. Die Selbstverliebten Sie sind wandelnde Selfies. Nicht nur, weil sie sich dauernd und bei jeder Gelegenheit fotografieren. Sondern, weil das Wort "selfish", also "selbstsüchtig" ihr Mantra ist. Man erkennt sie an der penetranten Spur aus Bildern, Videos und schlauen Sprüchen, mit der sie Tag für Tag ihre Chronik markieren und andere User fauchend von deiner Startseite verscheuchen. Wären sie ein Hund, schlichen sie mit triefendem Maul und wedelndem Schwanz um den Bildschirm. Sie wollen unbedingt einen Eindruck hinterlassen, egal ob er der Realität entspricht oder nicht. - Kris Boyle, Co-Autor der Studie Wie ein tanzender Hund scharen sie gaffende Herrchen und Frauchen um sich. Jeder Like ist für sie ein Kopftätscheln. Die Schaufensterbummler Sie sind die Ninjas, die Phantome des Sozialen Netzwerks. Unbemerkt und mit geübten Klicks springen sie von Seite zu Seite, von Profil zu Profil. Ganz ohne ein Wort von sich zu geben. Es ist das Social Media-Äquivalent zu gaffenden Leuten. - Clark Callahan, Co-Autor der Studie Über andere wissen sie alles, doch selbst geben sie kaum etwas preis. Im Schulhof-Slang sind sie wohl besser bekannt als "Stalker". Das klingt negativ, ist aber ganz praktisch, wenn man den Beziehungsstatus der süßen, neuen Nachbarin oder des coolen Typen aus der Oberstufe herausfinden will. Die Stadtschreier Sie stehen am Straßenrand mit der Zeitung in der einen, der Glocke in der anderen Hand und brüllen die Schlagzeilen laut in die Menschenmassen. In jedem Mittelalter-Film sieht man so einen Burschen... und in jeder Freundschaftsliste. Sie wollen alle über alles informieren. - Tom Robinson, Hauptautor der Studie Ihre einzige Mission ist es, ihre Facebook-Freunde auf dem Laufenden zu halten: über politische Statements, coole Events, Sperrungen der Autobahn oder einfach nur über den letzten Stuhlgang. Ihre Chronik ist ein wahres News-Portal. Sie teilen fleißig Nachrichtenseiten oder posten sie selbst. Ansonsten ist ihr Profil aber völlig verwahrlost und unpersönlich. Die Beziehungsmacher Dieser Typ Facebook-User erinnert ein bisschen an das kleine Kind, das man am liebsten knuddeln würde, weil es so süß ist. Andererseits muss man es stets ermahnen, sich nicht überall einzumischen. Beziehungsmacher kommentieren und liken fast alles und posten selber Dinge wie "Euch allen ein schönes Wochenende!" oder "Wer hat Lust was zu unternehmen?". Sie gebrauchen Facebook als eine Erweiterung ihres echten Lebens. - Tom Robinson, Hauptautor der Studie Das kann nervig sein, ist aber nur lieb gemeint. Wie ein Baby Mamas Brust brauchen sie die Aufmerksamkeit ihrer Freunde und Familie, auch wenn sie persönlich nicht bei ihnen sind.