Fassbrause, Melonenlimo oder Apfelschorle: All diese Getränke aus dem Handel boomen. Als Durstlöscher eignen sie sich aber nicht, stellt Öko-Test fest – und warnt vor einer echten Zuckerbombe. (Artikel von Handelsblatt Online) Die Werbung wirkt großartig, führt aber in die Irre. „Ein Sprung ins kühle Nass bei hochsommerlichen Temperaturen ist pure Erfrischung.“ Genau das soll das Motiv von Gaffels Fassbrause vermitteln. Und Lust auf ein Getränk machen, das bei sommerlichen Temperaturen den schnellen Durst löschen soll. +++ Außerdem bei Orange: "Quiz: Kennst du die größten Zuckerbomben im Supermarkt?" +++ Weit gefehlt, stellt die Zeitschrift Öko-Test in ihrer Juli-Ausgabe fest. „Als Durstlöscher sind trendige Erfrischungsgetränke wie Gurkenlimos, Fassbrausen mit Mangogeschmack und Estragon-Ingwer-Mischungen nicht geeignet.“ Der Grund: Sie enthalten „oft viel zu viel Zucker“. Und der mache nicht nur dick, sondern auch krank. https://www.instagram.com/p/BKLWEkaDEzr/?tagged=fassbrausemango So viele Zuckerwürfel stecken in einer Flasche Fassbrause Was ist zu viel? Die Maßstäbe dafür liefert die Weltgesundheitsorganisation WHO. Erwachsene sollten pro Tag nur bis zu 25 Gramm Zucker zu sich nehmen, Kinder natürlich weniger. Die empfohlene Menge entspricht umgerechnet acht Würfeln. Da Zucker ohnehin in den meisten Lebensmitteln steckt, erreicht fast jeder auch ohne Limo schnell den Richtwert. Mit einer 0,33 Flasche Fassbrause geht das sogar rasend schnell. Am Beispiel der Gaffel-Brause: 6,3 Gramm Zucker sind laut Herstellerangaben in 100 Millilitern der Zitronenvariante. Das macht also 20,8 Gramm (oder fast sieben Würfelstücke) Zucker für eine einzige Flasche der angeblich so reinen Erfrischung. Kein Einzelfall in der Branche, sondern die Regel. +++ Außerdem bei Orange: "Zuckersteuer für Limo-Trinker - Geht's noch?" +++ Der Zuckergehalt (umgerechnet auf 100 Milliliter) beträgt bei den meisten Limo-Varianten zwischen 4,5 und 10 Gramm. Eine kleine Flasche der so klangvollen „Fritz Limo Melonenlimonade“ kommt umgerechnet auf 33 Gramm pro Portion, also 11 Stücke Zucker. Nicht wesentlich besser schneiden scheinbar gesündere Varianten ab. Werbeplakat von Gaffels Fassbrause: "Nur in geringen Mengen trinken!", warnen Ernährungswissenschaftler. (Foto: PR) Das raten Ernährungsprofis Auch in der „Christinen Apfel-Himbeer-Granatapfel Activ-Schorle“ stecken noch 4,3 Gramm Zucker pro 0,1 Liter. Und wer trinkt davon nur ein Mini-Glas? Die Empfehlung von Experten lautet daher ganz klar: „Zuckergesüßte Getränke sollten generell nur in geringen Mengen getrunken werden“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Wer seinen Durst gesund löschen will, tut das am besten mit Wasser. Das ist nicht nur zuckerfrei, sondern (sofern es aus dem Hahn kommt) auch noch fast kostenlos. Autor: Thomas Schmitt ist Redakteur beim Handelsblatt.