Keine Angst vorm ersten Mal! Wir haben die Checkliste für die richtige Vorstellung, korrekte Kleidung – und Fragen, die man lieber nicht zu früh stellen sollte. Wie stelle ich mich am ersten Tag bei den neuen Kollegen vor? Welche Fettnäpfchen sollte ich auslassen? Und welche Fragen sollte man lieber nicht gleich am ersten Tag stellen? Wir haben mit dem Jobexperten Helmut Ruckriegel von Berufsberatung Köln gesprochen, der Jobanwärter auf den ersten Tag im Traumjob vorbereitet. Keine Angst vorm ersten Tag im neuen Job! Bald steht der erste Tag beim neuen Arbeitgeber an und du fragst dich, wie du dich vorbereiten kannst? Helmut Ruckriegel weiß Rat: "Empfehlenswert ist es, das vorhandene Material über das Unternehmen zu sichten. Es schadet nicht, die Stellenausschreibung noch einmal zu lesen, genauso wie die eigene Bewerbung und den Lebenslauf." https://www.youtube.com/watch?v=ZuCq4sAAZUc Zudem weist er darauf hin, dass man sich kurz vor Arbeitsantritt auch noch einmal mit aktuellen Informationen zur Firma beschäftigen sollte, etwa dem letzten Geschäftsbericht oder der Aktuelles-Seite auf der Homepage. 1. Start: Neue Namen notieren In Kürze: Erstmal ankommen und sich orientieren. Ruckriegel weiß als erfahrener Berufsberater, dass es immer hilfreich ist, wenn es vom Unternehmen einen Einarbeitungsplan gibt: „Dann ist die Struktur vorgegeben. Ansonsten sollte man sich soweit wie möglich notieren, wen man kennengelernt hat.“ Auf diese Weise verschafft man sich selbst einen guten Überblick und muss einige Tage nicht später noch einmal nachhaken – was natürlich auch dazu beiträgt, dass man einen geordneten Eindruck macht. Am ersten Tag sollte man auch nicht zögern, Fragen zu stellen. Neue Aufgaben müssen immer erst einmal geklärt werden, daher meint Helmut Ruckriegel, dass man ruhig nachfragen kann, um sich Klarheit über die erwarteten Ergebnisse zu verschaffen. 2. Vorstellung: Gut vorbereiten, aber nicht zu lang In großen Firmen kann es etwas länger dauern, wenn man jedem die Hand schüttelt und sich vorstellt, daher ist es nicht schlecht, wenn man sich ein, zwei kurze, knackige Vorstellungssätze zurechtlegt, um nicht aus dem Konzept zu kommen, meint Helmut Ruckriegel: "Idealerweise wird man vorgestellt. Bei der Vorstellung hält man sich an eher unverfängliche Dinge. Was ist die eigene Aufgabe? Wo wurde man geboren? Wie alt ist man? Und sofern man bereits aus dem Job kommt, kann man auch den Namen des bisherigen Arbeitgebers nennen." 3. Kleidung: Besser schick, als zu leger! Im Normalfall bekommt man bereits beim Vorstellungsgespräch eine Ahnung davon, wie der Dresscode in der Firma aussieht. Wenn das nicht der Fall ist, rät Helmut Ruckriegel, dass es lieber einen Tick zu schick sein sollte als zu leger. 4. Angst? Einfach drüber reden Der erste Tag ist voller neuer Eindrücke, Namen und Aufgaben – da kann es auch mal passieren, dass einem Fehler unterlaufen, wenn man mit der Arbeit beginnt. In solchen Fällen sollte man ehrlich und direkt sein: "Man sollte den Fehler so weit wie möglich beheben. Wenn man das nicht selbst schafft, sollte man sich nicht scheuen, um Hilfe zu bitten. Und vor allem: Nicht drumherum reden!", rät Ruckriegel. https://twitter.com/sunny_xX10/status/897040794565083136 Auch Nervosität ist ein großes Problem für viele Menschen, aber aus der Sicht des neuen Arbeitgebers vollkommen normal. "Wenn man nervös ist, kann man das dem Ansprechpartner auch einfach so sagen", meint Helmut Ruckriegel, der täglich Berufsanfänger bei der Jobsuche berät. Zudem meint er: "Ansonsten sollte man sich immer vor Augen halten: Man wird gebraucht und die Kollegen und Kolleginnen sind froh, dass man da ist und demnächst mithilft, die Aufgaben zu erledigen." Dies stärke nicht nur das Selbstwertgefühl, sondern könne auch die Nervosität vermindern. 5. Checkliste: Das sind die No-Gos am ersten Tag Während Fehler und Nervosität kein Problem am ersten Tag sind, sollte man sich trotzdem mit gewissen Dingen zurückhalten, um nicht gleich in mehrere Fettnäpfchen zu treten. Besonders unangebracht ist es, wenn man das eigene Wissen oder die Erfahrungen in epischer Breite zum Besten gibt, sagt Helmut Ruckriegel. Ein weiteres No-Go sei es, die ganze Zeit am Smartphone zu hantieren. Zudem sollte man damit warten, den Einstand zu feiern. Man kennt die neue Firma noch nicht und eventuell kommt es beim Chef nicht so gut an, wenn man den Arbeitsablauf direkt am ersten Tag mit Kuchen und Champagner durcheinander bringt: "Der Einstand kann dann später kommen – man kennt ja die Gepflogenheiten nicht. Das klärt man mit seinem Ansprechpartner und gibt den Einstand dann gegebenenfalls später, zum Beispiel in der zweiten Arbeitswoche", empfiehlt Ruckriegel. 6. Fragen am ersten Tag – nicht mit der Tür ins Büro fallen Beim ersten Tag in der neuen Firma sollte man sich auch nicht davor scheuen, Fragen zu stellen; allerdings sollte man bei bestimmten Themen vorsichtig sein und eventuell warten, bis man sich ein wenig eingelebt hat. Das betrifft zum Beispiel Fragen zum Urlaub, Brückentage, Freistellungen oder vermögenswirksame Leistungen. Helmut Ruckriegel rät, dass man diese Fragen am besten auf die zweite Arbeitswoche verschiebt, wenn sie nicht besonders dringend sind und nicht direkt ein Brückentag bevorsteht. Andere Dinge, wie zum Beispiel Fragen zur Kantine, Kaffeekasse oder dem Parkplatz könnten ruhig direkt am ersten Tag geklärt werden. Mit all diesen Tipps wird der erste Tag beim neuen Arbeitgeber wie am Schnürchen laufen – und falls ihr noch auf Jobsuche seid, solltet ihr auch die ersten beiden Teile unseres Jobratgebers lesen: Die perfekte Bewerbung (Teil 1) und Das erfolgreiche Vorstellungsgespräch (Teil 2).