https://www.youtube.com/watch?v=G6SVK6a3F2I Zusammengeschnittene Fotos, schlechter Ton, unretuschierte Bilder: So präsentiert sich die Alternative für Deutschland in ihrem Wahlwerbespot. Armes Deutschland. Ist die Partei pleite? Wir! Rocken! Deutschland! Huch, was ist das denn? Nein, so beginnt nicht das Video einer Schülerband, die sich für den Auftritt beim Abiball bewirbt. Sondern der Wahlwerbespot der Alternative für Deutschland zur Bundestagswahl. Worum geht’s? Um zwei Superhelden: Alice Weidel und Alexander Gauland. Die Parteispitze der Alternative für Deutschland. Beide riskieren Karriere und Ansehen, um deutsche Bürger zu retten. Vor Überfremdung, Griechenland und Angela Merkel. Um Veruntreuung deutscher Steuergelder. Um eine „geheime Europa-Agenda“, die ganz große Verschwörung. Und um eine Partei, welche als einzige die Interessen der Deutschen vertreten kann. Ein fröhlich diskutierendes Politiker-Duo. Meinungsfreiheit ist der AfD wichtig. Auch innerparteilich. Worum geht’s wirklich? Um eine Partei, die am rechten Rand um Stimmen wirbt, indem sie Ängste schürt. Vor zu vielen Zuwanderern, vor einem zu starken Einfluss des Islams, vor kriminellen Ausländern und vor einer erneuten Euro-Krise. Die Hauptdarsteller Vorhang auf für das neue Star-Duo am Polithimmel: Alice Weidel featuring Alexander Gauland. Den Anfang macht Alice, in Großaufnahme, am Handy. Die ehemalige Bankerin ist busy busy. Schließlich befindet Sie sich im Kampf. Für Deutschland. Nach 20 Sekunden erscheinen die blauen Augen von Alexander Gauland im Bild. Dann wieder Weidel. Schnelle Schnitte. Die Spitzenpolitiker diskutieren. Erklären sich gegenseitig, was Deutschland jetzt braucht. Die Lösung? Alice Weidel und Alexander Gauland natürlich. Ein Pärchen für alle. Während Gaulands Aussagen die rechte Wählerschaft befriedigen, spricht Weidel den liberalen Wählerkreis an. Kritik Die AfD wirbt mit den Sorgen der Bürger und hetzt. Eigenes Programm? Fehlanzeige! Die Partei meckert über die illegale Öffnung der Grenzen und die Griechenlandpolitik. Das Kampagnenziel? "Nicht Rechts, sondern rechtens" wahrgenommen zu werden. Und natürlich "größer als 15 Prozent werden". Warum man die Alternative für Deutschland wählen soll, erklärt der billig produzierte Werbespot hingegen nicht. Wahllos zusammen geschnittene Bilder. Miese Tonqualität. Professionell sieht anders aus. Und wo bitte war jetzt genau die inhaltliche Alternative?