Können Autos jetzt allein fahren? Am Frankfurter Flughafen wird erstmals ein Shuttle ohne Fahrer getestet. Es ist ein Vorgeschmack auf die Zukunft. (Mit Infos vom Handelsblatt) Das Auto sieht vorn genauso aus wie hinten. Drinnen können fünfzehn Leute sitzen, es ist ein kleiner Shuttle-Bus. Aber es kein gewöhnlicher. Denn er hat keinen Fahrer. Er fährt auf einen Zebrastreifen zu – und wird langsamer. Seine Kameras und Sensoren prüfen, ob jemand die Straße überquert. Zwei Bildschirme im Bus zeigen die Aufnahmen der Webcam, ein weiterer die Strecke, die er abfährt. Der Bus erkennt drei Personen auf dem Zebrastreifen. Und hält an. Als sie die Straße verlassen, fährt das Fahrzeug wieder los. Ganz von allein. Der selbstfahrende Shuttle-Bus transportiert Mitarbeiter von Fraport Momentan fährt der selbstfahrende Shuttle-Bus nur auf dem Frankfurter Flughafen. Bald könnten ähnliche Modelle auch auf öffentlichen Straßen verkehren. Das ist zumindest der Plan von der R+V Versicherung und vom Flughafenbetreiber Fraport, die am Freitag ihre beiden Shuttle-Busse der Öffentlichkeit vorstellten. Von diesem Montag an sollen die beiden Busse Mitarbeiter von Fraport zwei Wochen lang über das riesige Gelände transportieren – zumindest in einem bestimmten Bereich, in dem die Busse vorher ausprobiert wurden. https://youtu.be/6RoSvvziH9I Im Video: So fahren die autonomen Shuttle-Busse am Flughafen Frankfurt Dieser Shuttle-Service ist der kleine Plan der beiden Unternehmen. Der große Plan ist es, dass Autos irgendwann ganz allein auf öffentlichen Straßen fahren und dabei noch richtig versichert sind. Dafür will R+V Daten sammeln. In Zeiten, in denen der Autobauer Tesla bei selbstfahrenden Autos als Vorreiter gilt, in denen deutsche Hersteller wie BMW und VW viel Geld in die Mobilität der Zukunft stecken und in denen Universitäten an ähnlichen Autos forschen, sind solche Projekte wichtiger als je zuvor. Wer trägt die Verantwortung bei selbstfahrenden Autos? Die Verantwortung im Fahrerraum hat irgendwann nicht mehr der Fahrer, sondern das Auto selbst beziehungsweise das Computerprogramm in ihm. Und damit das funktioniert, müssen erst einmal Daten, Funktionen und Reaktionen der Menschen darauf gesammelt werden. Die Frage der Rechte und der Versicherungen ist zudem genauso wichtig wie die der Technik. Das Auto, das jetzt am Frankfurter Flughafen getestet wird, ist zwar noch weit entfernt vom normalen Straßenverkehr. Aber ein erster kleiner Schritt dahin ist es. Immerhin kommt es an eine realistische Alltagssituation heran. Denn da, wo die Busse eingesetzt werden, fahren täglich rund 2600 Fahrzeuge ein und aus, an Zebrastreifen kreuzen Fußgänger. „Man kann sich das vorstellen, als wenn ein Kleinkind zu laufen lernt.“ - Entwickler Marcel Heinz Entwickelt hat das Projekt ein sechsköpfiges Team aus Leuten zwischen Mitte 20 und Mitte 30. Einer von ihnen ist Marcel Heinz. „Man kann sich das vorstellen, als wenn ein Kleinkind zu laufen lernt“, erklärt er. Deswegen brauche das Auto erst einmal Sensoren, um sich in seiner Umgebung zurechtzufinden. „Es dauert etwas, bis die Systeme rund laufen.“ Und das ist nicht das einzige, das Zeit braucht. Bis sich mehr Flughafenbetreiber und Verkehrsgesellschaften so ein Fahrzeug leisten können, wird es auch noch eine Weile dauern. Stückpreis der selbstfahrenden Shuttle-Busse: 250.000 Euro.