Läuft bei Daimler und der Vorzeigemarke Mercedes... aber warum eigentlich? War da nicht was von wegen Dieselskandal? Wir erklären dir, warum der deutsche Autobauer neue Rekorde einfährt. 2017 war das Jahr der Auto-Skandale in Deutschland. Dreckige Abgase, illegale Preisabsprachen, neuerdings sogar Experimente mit Affen. Und dann verkündet Daimler , deren Marke Mercedes-Benz weltweit für Premiumautos „Made in Germany“ steht, an diesem Donnerstag neue Rekorde. Das kannst du hier im Geschäftsbericht 2017 nachlesen. Der Umsatz: 164,3 Milliarden Euro – sieben Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das entspricht mal eben der Hälfte des Geldes, das der deutsche Staat in diesem Jahr ausgeben kann. In 2017 #Daimler delivered the best results in the company’s history. Check out all facts and figures on the Annual Press Conference 2018, now! 👉 https://t.co/3iTfYHXqH6#APC2018 #JPK2018 pic.twitter.com/9RHNr7a6Qu — Daimler AG (@Daimler) 1. Februar 2018 Daimler Geschäftsbericht 2017: Rekorde bei Absatz, Umsatz und Gewinn Unterm Strich bleibt ein Gewinn von 10,9 Milliarden Euro. Das ist eine Zahl mit elf Stellen und bedeutet, dass in der Minute, in der du bisher diesen Text gelesen hast, bei Daimler ein Gewinn von 20.738 Euro verbucht wurde. Katsching. Das ist ein Plus von einem Viertel im Vergleich zu 2016. Daimler beschäftigt weltweit knapp 290.000 Menschen, ungefähr so viele also, wie in Augsburg wohnen. In Deutschland hat Daimler 172.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für 130.000 von ihnen – jene, die einen Tarifvertrag haben – gibt es eine gute Nachricht: Sie bekommen einen Bonus von 5.700 Euro. Die guten Daimler-Zahlen haben mehrere Gründe: 1. Grund für den Daimler-Rekord: Mercedes verkauft deutlich mehr Autos als BMW und Audi Zum einen hat die „Mercedes Car-Group“ im vergangenen Jahr ihren Absatz um rund zehn Prozent gesteigert und wächst damit doppelt so schnell wie der Erzrivale BMW. Lag Daimler (Stuttgart) 2012 noch hinter den Rivalen aus München (BMW) und Ingolstadt (Audi), so ist die Marke Mercedes jetzt mit 2,2 Millionen verkauften Autos 200.000 Einheiten vor BMW und 400.000 Stück vor Audi. Insgesamt bringt Mercedes-Benz 2018 mehr als ein Dutzend neue und überarbeitete Fahrzeuge auf den Markt. „Vor allem die E- und C-Klasse Modellfamilien dürften weiterhin für Absatzimpulse sorgen“, glaubt Daimler. 2. Grund für den Daimler-Rekord: das China-Geschäft Treiber für die guten Absätze bei Mercedes sind vor allem die Verkäufe in China. Dort hat Daimler neue Vertriebsstandorte eröffnet, baut in den Autofabriken mehr Modelle als früher und bietet eine größere Auswahl. Daimler will in den chinesischen Partnerunternehmen neue Mitarbeiter einstellen, heißt es in der Pressemitteilung zum Geschäftsbericht. 3. Grund für den Daimler-Rekord: E-Klasse und SUV boomen Von der Mercedes-Benz E-Klasse hat Daimler von Januar bis Dezember 2017 weltweit über 350.000 Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. In keinem Jahr zuvor wurden mehr E-Klassen verkauft als in den vergangenen zwölf Monaten. In China hat sich der Absatz der E-Klasse Limousine im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Die Chinesen fahren vor allem auf die fünf Meter lange „Langversion“ ab. https://www.youtube.com/watch?v=Murz-k9F7C4 E-Klasse auf einer Messe: Mann, ist der lang! Mit über 805.000 verkauften Einheiten und einem Wachstum von 14 Prozent haben auch die SUVs der Marke Mercedes maßgeblich zum Absatzerfolg im vergangenen Jahr beigetragen. Inzwischen entfällt mehr als ein Drittel der Verkäufe von Mercedes auf dieses weltweit boomende Segment. +++ Außerdem bei Orange: SUV sind teuer und umweltschädlich. Doch leider geil. +++ Trotz der Rekordzahlen kommt Daimler-Chef Zetsche nicht umhin, sich zu den umstrittenen Tierversuchen zu äußern. Gemeinsam mit BMW und VW hatte Daimler die Lobbyorganisation EUGT finanziert, in deren Auftrag Affen über mehrere Stunden Dieselabgase einatmen musste. An diesem Donnerstag will Zetsche vor die Presse treten. Der Daimler-Chef hatte bereits eine lückenlose Aufklärung angekündigt. Am Mittwoch hatte Daimler den verantwortlichen Leiter Umweltschutz, Udo Hartmann, freigestellt.