Am Montag wird es ernst. In den USA stehen die ersten Vorwahlen für die Präsidentschaftswahlen an. Die Parteien entscheiden, wen sie ins Rennen um das Weiße Haus schicken, wenn im November ein neuer US-Präsident gewählt wird. Zuvor betreiben die einzelnen Kandidaten natürlich fleißig Wahlkampf. Das Prinzip dabei ist im Grunde das Gleiche wie in Deutschland auch: Die Wähler sollen von der eigenen Meinung überzeugt werden. Der Weg dorthin ist aber überhaupt nicht mit den Vorgängen hierzulande vergleichbar. Denn alles ist viel, viel größer und pompöser. Das liegt an der amerikanischen Gesetzgebung, die es formell unabhängigen Political Action Committees (PACs) erlaubt, fleißig Geld für Präsidentschaftskandidaten zu sammeln und anschließend auch für sie auszugeben. Zwar sind direkte Geldspenden an die Präsidentschaftskandidaten (wie in Deutschland auch) nur in eingeschränktem Maße möglich, doch die sogenannten Super-PACs können beispielsweise auf eigene Faust Werbung für die jeweiligen Kandidaten schalten. Der Einfluss der Superreichen Diese Gesetzeslage öffnet die Türen für reiche Menschen sowie Lobbyisten und ist zugleich der große Kritikpunkt am amerikanischen System. Einerseits kann ohne Geld praktisch kein vernünftiger Wahlkampf betrieben werden, andererseits erhalten die Superreichen einen enormen Einfluss auf die Politik. Eine andere Ansicht als sein größter Geldgeber zu vertreten wäre schließlich reichlich blöd. Auch die Kandidaten verfügen im Regelfall über ein vergleichsweise hohes Privatvermögen, das aber nicht ausreichen dürfte, um den eigenen Wahlkampf zu finanzieren. Der kann laut einer Berechnung der "New York Times" bis zu 2,5 Milliarden Dollar kosten. Einzig der Milliardär Donald Trump könnte diese Summe wohl aus eigener Tasche zahlen, aber natürlich hat auch er wie alle anderen Kandidaten zahlreiche Unterstützer. Als Gegenbeispiel gilt der Demokrat Bernie Sanders. Er verfügt über vergleichsweise wenig finanzielle Mittel, hat sich das viele Geld seiner Konkurrenten aber zum Vorteil gemacht. Die "gekaufte amerikanische Politik“ ist eines seiner Wahlkampfthemen - und das nicht unbedingt erfolglos. Im demokratischen Lager ist der neben Hillary Clinton der wohl aussichtsreichste Kandidat für die Wahlen.