Krise in der Einkaufsstraße: Modegeschäfte und Kaufhäuser verlieren in den deutschen Innenstädten immer mehr Kunden. Wir erklären dir, woran das liegt. Sale, Sale, Sale: Die Modehändler locken derzeit mit Rabatten von bis zu 70 Prozent. Die Chancen stehen gut, dass auch für dich was dabei ist. Denn nicht nur die Resterampe ist reduziert, sondern auch große Teile der Kollektionen aus dem Frühjahr. Der Grund: Kaufhäuser, Ketten und Boutiquen haben im ersten Halbjahr nicht viel von ihrer Ware verkauft. Die Umsätze der Händler sind einer Studie der Zeitschrift „Textilwirtschaft“ zufolge zwischen Januar und Juni um zwei Prozent zurückgegangen. Die Zahl der Kunden sank um vier Prozent, die verkauften Stücke sogar um fünf Prozent. Allein der schwedische Modekonzern H&M hat in Deutschland fünf Prozent weniger umgesetzt. Warum H&M in der Krise steckt „Viele Händler haben im Augenblick Schwierigkeiten“, sagt Thomas Harms von der Unternehmensberatung EY. Die Firmen geben dem Wetter die Schuld. Weil auf die Rekord-Minustemperaturen im März praktisch übergangslos der Hochsommer folgte, fiel der Frühling als Modesaison für die Händler aus. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Unternehmensberater von der Straße: Wie Kunden den Kaufhof retten würden. Hinzu kommt der Siegeszug des Online-Handels, den viele Modeanbieter immer noch unterschätzen. Der Umsatz mit Bekleidung im Internet stieg nach Angaben des Bundesverbandes E-Commerce im zweiten Quartal um neun Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. +++ Hier bekommst du Orange kostenlos per WhatsApp +++ „Der Online-Handel mit Mode boomt. Aber viele große Modehändler nehmen das nicht ernst genug und tun so, als ginge das morgen wieder weg. Aber das wird natürlich nicht geschehen“, sagt Harms. Gleichzeitig verschlimmere die Branche ihre Situation noch durch eigene Fehler. „Es ist absurd, dass jetzt schon die ersten Läden die Herbst- und Winterkollektionen in die Schaufenster stellen. Damit schaufelt sich der Handel sein eigenes Grab“, findet der Experte. Er ist sich sicher: Käme die Ware saisongerechter in die Läden, müssten nicht so große Teile der Ware mit hohen Rabatten verramscht werden. Ein vertraulicher Firmenbericht zeigt: Die neuen Eigentümer von Galeria #Kaufhof treiben das Unternehmen in den Niedergang. (€) https://t.co/n6TXUSTWKT pic.twitter.com/CFa9MdkKgG — SPIEGEL ONLINE (@SPIEGELONLINE) April 3, 2018 Tatsächlich ist Mode für die Deutschen aber auch nicht mehr so wichtig wie früher. Jeder Dritte plant, in diesem Jahr weniger für Bekleidung auszugeben als 2017. Das zeigt eine Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrag der „Textilwirtschaft“. +++ Außerdem bei Orange: H&M in der Krise: Was empfehlen Primark-Kunden? +++ Nur jeder Fünfte will demnach in diesem Jahr mehr für Outfits ausgeben. Für Modehändler bedeutet das: Ein Ende der Krise in den Einkaufsstraßen ist noch lange nicht in Sicht. Außerdem bei Orange: Wie junge Menschen den Kaufhof retten würden Was Primark-Kunden H&M empfehlen Wie Douglas wieder cool werden will