Berufsunfähigkeitsversicherungen sind ein wichtiger Schutz, der für junge Menschen noch günstig ist. Doch welche Angebote sind die besten für Studenten? Wir haben 30 Versicherungen für dich verglichen. Mein Auto? Im Schadensfall versichert. Geht mein Handy kaputt, bekomme ich ebenfalls Geld von der Versicherung. Nur bei meinem eigenen Wohlergehen geht der Schutz nicht über eine stinknormale Krankenversicherung hinaus. Aber was passiert, wenn ich mal krank werde und nicht mehr arbeiten kann? Die besten Berufsunfähigkeitsversicherungen für Studenten Klingt krass, ist aber gar nicht so selten: Statistisch gesehen wird jeder Vierte in Deutschland vor Erreichen des gesetzlichen Rentenalters berufsunfähig. Berufsunfähig? Das sind laut Bundesarbeitsministerium jene Personen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr mindestens sechs Stunden am Tag in ihrem bisherigen oder einem anderen „zumutbaren“ Beruf arbeiten können. Oft reichen schon ein Bandscheibenvorfall oder Depressionen, um den normalen Berufsalltag nicht mehr bewältigen zu können. Damit man dann nicht plötzlich ohne Einkommen da steht, gibt es Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU). Im Fall der Fälle zahlt der Versicherer als Ersatz für das Gehalt eine monatliche BU-Rente. Das unabhängige Beratungsunternehmen Franke & Bornberg hat für Orange 30 verschiedene solcher Versicherungen untersucht. Die Experten machten den Test anhand des Musterfalls eines 23-Jährigen, der Jura studiert und ein monatliches Einkommen von 500 Euro hat. Wird er im Laufe seines Berufslebens vor seinem 67. Geburtstag berufsunfähig, bekommt er von der Versicherung eine Rente von 1.000 Euro im Monat. Die entscheidende Frage ist: Was kostet ihn dieser Schutz schon jetzt pro Jahr? Und wie sicher ist die Versicherung? Genau das hat Franke und Bornberg untersucht. Canada Life: Testsieger bei Berufsunfähigkeitsversicherungen für Studenten Das Geschlecht hat übrigens keinerlei Auswirkungen auf Preis und Leistung. Wichtig allerdings ist, dass unser Student nich raucht und dass es sich bei seinem angestrebten Beruf um eine rein kaufmännische Tätigkeit ohne körperliche Belastung handelt. Also: Angestellter (etwa als Anwalt) ist ok, Arbeiter (zum Beispiel auf der Baustelle) nicht. Gleich acht der berücksichtigten Versicherungen, die wir für euch in der Tabelle abgebildet haben, schließen mit der Bestnote „sehr gut“ ab. Die Reihenfolge in der Tabelle entspricht der Platzierung im Test. Diese zehn weiteren bekamen immerhin die Note „gut“: HUK24: SBU Premium Start Continentale: PremiumBU Start PBUS die Bayrische: SBU PROTECT young Komfort HUK-COBURG: SBU Premium Start ERGO Vorsorge Leben: Berufsunfähigkeitsversicherung Stuttgarter: BUV-PLUS, Tarif 91 Allianz: BU-StartPolice Plus (E356) AXA/DBV: Starter SBU InterRisk: Berufsunfähigkeits-Versicherung EcoPlan uniVersa: ExklusivSBU Neben der Prämie - so nennt man im Versicherungswesen den monatlichen Beitrag, den der Versicherte für seinen Schutz zahlt - stand selbstverständlich die Qualität der BU im Fokus. Zum Beispiel sind alle geprüften Versicherungen weltweit gültig und leisten Schutz ab dem ersten Monat. Zudem schließen alle eine Sache aus, die sich „abstrakte Verweisung“ nennt. Damit bezeichnet die Branche eine Klausel, die unter Umständen dazu führen kann, dass die Versicherung nicht zahlen muss, wenn man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Gesetzlich ist das der Fall, wenn die versicherte Person aufgrund ihrer Ausbildung und ihren Fähigkeiten noch andere Jobs machen könnte, die „dem Ansehen und den Verdienstmöglichkeiten des ursprünglichen Berufs“ entsprechen. Um böse Überraschungen im Falle der Berufsunfähigkeit zu vermeiden, sollte man deshalb immer darauf achten, dass die „abstrakte Verweisung“ im Vertrag ausgeschlossen ist. Was beeinflusst die Höhe der Beiträge von Berufsunfähigkeitsversicherungen? Unser Testsieger ist der Berufsunfähigkeitsschutz von Canada Life. Obwohl es der zweitteuerste Tarif ist, verdient er sich mit Zusatzleistungen den ersten Platz. Beispielsweise eröffnet Canada Life seinen Kunden die Möglichkeit, den Beitrag bei Arbeitslosigkeit oder Elternzeit auszusetzen. Außerdem zahlt die Versicherung auch dann einen einmaligen Beitrag, wenn man den alten Beruf nicht mehr ausführen kann und in einen anderen Beruf wechselt. Der enorme Preisunterschied zu den anderen „sehr guten“ BU hat einen Grund. Canada Life bietet als einzige der acht besten Versicherungen kein eigenständiges Starterprodukt an. Mit solchen Tarifen wollen die Versicherer gezielt jüngere Leute ansprechen: Die Prämie ist am Anfang günstig und wird nach Ablauf einer bestimmten Frist dann erhöht. Erklärvideo von Michael Franke: Worauf Studenten bei BU achten sollten „Es könnte sein, dass sich ein Student nur in der Startervariante überhaupt einen BU-Schutz leisten kann“, erklärt Christian Monke von Franke & Bornberg. Doch die Startertarife haben auch einen Nachteil: „Sie können über die Laufzeit betrachtet am Ende teurer werden als die Normalversion.“ Noch teurer ist nur der „SBU SecurALTarif BV 10“ der Alten Leipziger Versicherung. Mit 40,13 Euro im ersten Versicherungsjahr drückt die BU ordentlich auf den Geldbeutel. Dafür punktet sie mit tollen Angeboten, die extra auf Studenten angepasst sind. Warum Berufsunfähigkeitsversicherungen für Studenten günstiger sind Im Vertrag findet man zum Beispiel die sogenannte Infektionsklausel für Medizinstudenten. Diese Klausel regelt, dass Angestellte - beispielsweise im medizinischen Bereich - auch dann ihren Berufsunfähigkeitsschutz erhalten, wenn sie eigentlich in der Lage wären zu arbeiten – dies wegen einer Infektionskrankheit aber nicht dürfen. Weil sie sonst die Patienten anstecken könnten. Jeder 5. #Arbeitnehmer wird #berufsunfähig, davon immer weniger wegen einer #Herzerkrankung. Die #Psyche ist heute das Problem. #Weltherztag pic.twitter.com/vf8wHyVQKl — Udo Rössler (@udoroessler1) 29. September 2017 Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung vereinbaren möchte, sollte das am besten zu Studien- oder Ausbildungsbeginn tun. Denn hat der Arzt erst einmal eine Krankheit diagnostiziert, werden die Versicherungen teurer. Auch wenn du riskante Hobbies wie Klettern oder Boxen machst oder stark übergewichtig bist, können die Preise steigen. Außerdem sind die Prämien im jungen Alter günstiger, weil die Versicherungen deinen monatlichen Beitrag je nach Lebensalter kalkulieren. Wem eine persönliche Beratung wichtig ist, der sollte sich einen Servicetarif angeln. Im Gegensatz zu Direkttarifen, bei denen der Versicherer nur per Mail oder Telefon erreichbar ist, kann man sich dann persönlich an einen Makler oder ein Servicebüro in der Nähe wenden. „Direkttarife sind eher günstiger, da sie auf Vermittler verzichten“, erzählt Christian Monke. Jedoch beweist unser Test wieder einmal: Ausnahmen bestätigen die Regel. Obwohl die „starterVorsorge“ der Europa Versicherung unter unseren acht besten BU der einzige Direkttarif ist, ist sie nicht die günstigste Alternative. Für mich beginnt nun die Suche nach der perfekten BU. Denn auch, wenn Franke und Bornberg die Versicherungen genau unter die Lupe genommen hat, ist für mich ein persönliches Beratungsgespräch am Ende unerlässlich. 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