Panama ist ein schönes Land. Eines, in dem es viel Regenwald gibt. Und den weltberühmten Kanal, der zwei Ozeane verbindet. In Panama gibt es aber auch außergewöhnlich viele Briefkästen. Die sind meist alleinstehend und nur einer Firma zugeordnet, die es dort gar nicht gibt. So werden in Panama Steuern hinterzogen. Eine Firma hat urplötzlich eine Abteilung in dem mittelamerikanischen Land und muss dadurch weniger Steuern in dem Land zahlen, aus dem sie ursprünglich kommt. Das ist kompliziert, nicht immer legal - aber vielen reichen Menschen egal. Sie bringen ihr Geld nach Panama - mithilfe der Briefkästen. Messi und Putin in Panama Dass die lateinamerikanischen Briefkästen fleißig genutzt werden, ist kein Geheimnis. Wer sie nutzt, dagegen schon. Der König von Saudi-Arabien, enge Vertraute von Russlands Staatschef Wladimir Putin und Fußball-Superstar Lionel Messi stehen auf einer Liste, die der Süddeutschen Zeitung (SZ) zugespielt wurden. Der Whistleblower bleibt unerkannt: Er verschleierte seine Identität gekonnt. Sein Datensatz aber wird so schnell nicht in Vergessenheit geraten: 11,5 Millionen Dateien mit insgesamt 2,6 Terabyte (!) verraten, welcher Promi mit wessen Hilfe wie viel Geld wo untergebracht hat. Ein immenser Skandal. Panama, der Kanzlei "Mossack Fonseca" und den mehr als 140 Top-Politikern und Prominenten dürfte in den nächsten Tagen das Wasser bis zum Hals stehen. Nach den Journalisten (übrigens waren neben der SZ noch 400 andere Schreiber von 100 Medien beteiligt, wir leider nicht) werden sich wohl zahlreiche Ermittlungsbehörden auf die Daten stürzen. Wenn ich mein Geld in Panama hätte - ich würde mich schnellstens irgendwohin absetzen, wo mich niemand findet. Vielleicht auf die Britischen Jungferninseln. Auch dort gibt es viele Briefkästen.