Zu Beginn mal eine fette Zahl: 1.600.000.000. Euro. So viel Verlust machte der deutsche Autobauer Volkswagen im vergangenen Jahr und stellte damit gleich mal einen deftigen Negativrekord auf. Von den Gründen dürfte mittlerweile jeder einmal gehört haben. VW hat in elf Millionen Dieselmotoren ein Computerprogramm eingebaut, das die Auto-Abgase sauberer erscheinen lässt, als sie tatsächlich sind. Nun muss der Konzern bei vielen Autos nachbessern und Kunden Schadenersatz bezahlen. Vor allem in den USA wird das richtig unangenehm. Die US-Umweltbehörde hatte den Skandal im Herbst aufgedeckt. Volkswagen kostete das alles neben einer Menge Vertrauen auch ziemlich viel Asche, wie die Chefs des Konzerns nun zugeben mussten. Zusammengefasst: Ein Desaster für den Autobauer. Auch Mercedes, Opel, Audi und Porsche haben ein Problem Seit Freitag ist klar: VW ist nicht allein. Die deutsche Auto-Aufsicht, das Kraftfahrt-Bundesamt, hat auch Mercedes, Opel, Audi und Porsche dazu verdonnert, viele Fahrzeugmodelle mit Dieselmotor in die Werkstätten zurückzurufen. Insgesamt 630.000 Autos sind betroffen. Bei diesen Herstellern kam aber keine Schummel-Software zum Einsatz. Vielmehr tricksten scheinbar mehrere Autobauer bei der Abschaltvorrichtung für die Abgasreinigung. Nur so konnten sie die Richtwerte einhalten. Sicher ist aber schon jetzt: Der Abgasskandal ist für die gesamte Autobranche ein riesiges Problem - und damit auch für die ganze deutsche Wirtschaft. Denn viele Arbeitsplätze hängen an dieser Industrie. Um den Schaden zu bezahlen, den allein Volkswagen erwartet, müssten alle Menschen in Deutschland zwei Tage lang all ihren Verdienst abgeben. In Euro ausgedrückt ist das noch eine fettere Zahl als am Anfang: 16.200.000.000.