Seit 1835 zum ersten Mal eine Dampflokomotive von Nürnberg nach Fürth fuhr, war klar, wie der Schienenverkehr funktioniert: Ein Zugführer bewegt das Gefährt sicher über die Schienen. Damals war das Schienennetz noch übersichtlich - es gab nur eine Strecke. Heute sieht das anders aus. Fast 42.000 Kilometer Gleise liegen in Deutschland. Mehr Sicherheit im Zugverkehr Die Deutsche Bahn plant nun einen weitgreifenden Wandel: der Zugführer soll weg. Schon in wenigen Jahren sollen Züge vollautomatisch durch Deutschland fahren. In einigen Ländern ist das schon üblich: In Frankreichs Hauptstadt Paris fahren die Straßenbahnen computergesteuert durch die verzweigten Tunnelstrecken, ebenso in Peking. "Ich rechne damit, dass wir 2021, 2022 oder 2023 so weit sind, dass wir in Teilen unseres Netzes vollautomatisch fahren können" - Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn Wenn Züge ineinander krachen oder entgleisen heißt die Ursache bisher oft "menschliches Versagen". Dabei sterben jedes mal viele Menschen. Die Roboter sollen das besser machen und für mehr Sicherheit auf Deutschlands Gleisen sorgen. Roboter ersetzen den Menschen Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) schlägt Alarm. Menschen seien nicht nur Fehlerquellen, "sie handeln intuitiv, sie entscheiden nach Erfahrung. Und die menschliche Entscheidung, insbesondere in Notfällen, können Maschinen noch lange nicht ersetzen", sagte Claus Weselsky, Vorsitzender der GDL. Roboter übernehmen immer mehr Aufgaben in der Wirtschaft, sind für die Industrie unerlässlich. Vom "Robosourcing" sprechen wir in unserem Erdkunde-Leistungskurs. Die Anschaffungskosten sind hoch, rechnen sich aber schnell. Wo führt das hin? Kann man den Menschen einfach so ersetzen? Ich finde nicht. Der Mensch profitiert, wie auch Weselsky sagt, von seiner Erfahrung. Eine Maschine kann das nicht, in Ausnahmesituationen kann sie keine Lösung finden. Was meint ihr? Mensch oder Maschine - wer gewinnt das Duell? Schreibt mir eine Mail an gottschalk(at)handelsblatt.com.